tag:blogger.com,1999:blog-40132784931998753492024-03-13T13:48:47.734+01:00Christof Spanring (almost live)Music, Language and Whatnot
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Musik, Sprache, persönliche WebpräsenzUnknownnoreply@blogger.comBlogger41125tag:blogger.com,1999:blog-4013278493199875349.post-36952579648470671702019-05-13T14:56:00.002+02:002019-05-13T14:56:25.195+02:00I am that I am, i.e. I am not that I am notNeulich bei der Anfangsmeditation einer meiner Yogaklassen hatte ich die Idee die Stunde rund um das So-Ham Mantra zu gestalten. Immer eine wunderbare Idee übrigens, damit ergibt sich sofort ein intensives Atem-Erlebnis, das verbunden mit passenden Positionen und Bewegungen zu einem tieferen Verständnis/Bezug zum Selbst führt.<a name='more'></a><br />So-Ham, in der Übersetzung "Das-Ich", bedeutet "das bin ich" oder "ich bin das". Meine Erkenntnis in der Nachbereitung der Stunde ist ein Yoga-Spezifikum. So-Ham ist eine Suche nach der Wesens-Essenz und als solche gewissermaßen yogischer Existenzialismus. Der Yoga gibt dabei aber keine direkte Antwort auf die Frage "wer oder was bin ich denn eigentlich?" Der Yoga umgeht diese Antwort vielmehr mit einer Auflistung von Dingen die man nicht ist. Du bist nicht dein Körper. Du bist nicht deine Gedanken. Du bist nicht deine Atmung.<br /><br />Ich befinde mich ja gerade in beruflicher Umorientierung, nach Jahren in der Forschung suche ich nun erstmals einen Angestellten-Job in der Industrie. Ganz viel Zeit in den letzten Wochen verbringe ich dabei mit meinem Lebenslauf und der Frage was ich eigentlich suche und was ich eigentlich bin. Nunja, ich bin vieles. Und das meiste was ich noch nicht bin, könnte ich mir zumindest vorstellen zu sein, gut zu machen.<br /><br />So-Ham hat mir jetzt aber einen Anhaltspunkt dazu gegeben was ich eigentlich suche, ein Negativ gewissermaßen. Ich bin nämlich kein Zahnrad, kein Teilchen im Getriebe das brav seine Runden dreht und genau den Erwartungen entspricht. Ich bin das etwas Unerwartete, manchmal nennt man das Chaos, besser aber Inspiration und Kreativität. Dieser Gedanke, diese Einsicht hilft mir gerade sehr an meinem Selbstverständnis und meinem Vorstellungsmonolog zu arbeiten.<br /><br />So-Ham. Einatmung So, Ausatmung Ham. Einatmung So, Ausatmung Ham...Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4013278493199875349.post-2268814763802216742018-03-22T11:26:00.001+01:002018-03-22T11:26:14.406+01:00Surfen im WinterHeißa! Juche! Zum ersten Mal seit Jahrzehnten durfte ich gerade gut eine Woche surfen... auf der Grippewelle nämlich ;-)<br />
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Vor genau einer Woche musste ich deswegen einen Vortrag im Forschungsgruppenseminar absagen. Thema wäre gewesen womit ich mich die vergangenen fünf Jahr vornehmlich beschäftigt und vor allem welche Aspekte dieser Beschäftigung Eingang in meine Dissertation gefunden haben.<br />
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Die gute Nachricht ist, dass fast der selbe Vortrag schon am Montag, 26. März 19h, öffentlich stattfindet. Mit weniger Worten und dafür mehr Musik... und schon auch mit reißerischeren Bildern: <a href="https://www.porgy.at/events/8755/">https://www.porgy.at/events/8755/</a><br />
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Mittlerweile bin ich wieder zügig auf dem Rückweg, nehme mir aber aus diesem Erhohlungsaufenthalt einiges an Inspiration mit. So eine Auszeit soll man gut nutzen... Mehr dazu nächste Woche.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4013278493199875349.post-85175237108884290162017-01-13T09:00:00.000+01:002017-01-13T09:00:06.613+01:00Farbe der Gelassenheit Trinken<iframe width="100%" height="450" scrolling="no" frameborder="no" src="https://w.soundcloud.com/player/?url=https%3A//api.soundcloud.com/tracks/302410289&auto_play=false&hide_related=false&show_comments=true&show_user=true&show_reposts=false&visual=true"></iframe>Unknownnoreply@blogger.com01050 Vienna, Austria48.1857835 16.354124248.164611 16.313783700000002 48.206956 16.3944647tag:blogger.com,1999:blog-4013278493199875349.post-75557422330737317062016-05-17T18:43:00.001+02:002016-05-17T18:43:54.314+02:00Angst, Meditationen zur BundespräsidentenwahlWas mir vielmehr Angst macht als der voraussichtliche Wahlsieg Hofers ist die zunehmende Polarisierung, die zunehmende Salonfähigkeit von inhaltsloser Phrasendrescherei, die weitgehende Akzeptanz einer Nichtgesprächskultur. Angst war für mich bisher eigentlich ein eher fremdes Gefühl (wenn man von der Dunkelheit unter dem Bett nach einem Horrorfilm absieht), besonders Angst vor der Zukunft ist mir neu. Von daher finde ich es schon auch interessant, was Angst mit mir macht. Sie aktiviert alle meine Urinstinkte und lähmt mich, meine Tendenzen schwanken zwischen davonlaufen, angreifen und verstecken. Mein Pessimismus sagt: in Wahrheit haben die Populisten schon lange gewonnen, können sie nur gewinnen, weil man sie weder ignorieren noch mit ihnen diskutieren kann und weil der Schnelllebigkeit der Zeit angemessen niemand mehr an aufwendigem Diskurs und echter inhaltlicher Beschäftigung interessiert ist.<br />
<a name='more'></a><br />Zu Meditieren bedeutet sich mit genau diesen Urängsten auseinander zu setzen. Ich meditiere also über meine Ängste und versuche meinen Körper wieder auf ein normales Stresslevel zu beruhigen. Ich scheitere dabei, jeden Tag aufs neue. Als rational begabter Mensch erkläre ich mir die Welt normalerweise über Verständnis. Ein Mensch den man verstanden hat, vor dem braucht man keine Angst mehr zu haben. Eine Angst die man verstanden hat, kann man auch überwinden. Jetzt ist es aber so, dass ich nicht verstehen kann wie ein ernstzunehmender Teil der österreichischen Bevölkerung (35 Prozent!) die NLP-Posse (<a href="https://cms.falter.at/falter/2016/05/03/norbert-der-profi/">https://cms.falter.at/falter/2016/05/03/norbert-der-profi/</a>) der FPÖ nicht, noch immer nicht und immer wieder nicht durchschauen kann oder will. Es muss an meinem Desinteresse an Gesprächen ohne Inhalt liegen. Gespräche an denen ich nicht wachsen kann, Menschen an denen ich nicht wachsen kann interessieren mich nicht. Zugegeben, ja, in dieser Hinsicht ich bin wohl etwas arrogant. Gleichzeitig bin ich außerdem der Meinung dass Menschen die sich der geistigen Weiterentwicklung verweigern, sich also der geistigen Evolution verweigern, nicht der Definition des modernen Menschen entsprechen können.<br /><br />
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Ich will wachsen, mich weiter entwickeln, weiter bilden, dem Fortschritt dienen und mithelfen allen Menschen, allen Lebewesen ein glückliches zufriedenes Leben zu ermöglichen. Ich will meine Kreativität und meinen Intellekt in größtmöglichem Maße entfalten können, ich will das Leben leben und das Leben lieben, ich will mit geistiger Offenheit und mit Offenheit im Herzen Neues schaffen, Großes schaffen, die Grenzen der Fantasie weiter und immer weiter ausdehnen und den vielen wundervollen Aspekten der Globalisierung, der Technisierung und anderer Fortschritte den ihnen angemessen Platz in meinem Tun und Denken einräumen. Ich will. Ich muss! Ich muss wachsen, oder elendiglich zu Grunde gehen. Wer nicht mehr weiter wächst, der hat sich im Grunde vom Leben schon verabschiedet, seinen Beitrag schon geleistet. Und ich bin davon überzeugt dass jeder einzelne Mensch, jedes einzelne Lebewesen noch wachsen kann. Wir sollten es als unsere Pflicht verstehen so lange als irgend möglich zu wachsen, Pflicht der Nachkommenschaft, der Umwelt und vor allem uns selbst gegenüber.<br />
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Ich meditiere und denke und schreibe und arbeite. Und komme zu keiner Lösung. Ich verzweifle an der Polarisierung. Die Selbstverständlichkeit mit der mein persönliches Umfeld die Populismen als menschliche Unmöglichkeit und eigentliche Skandale durchschaut lässt, den Wahlergebnissen folgend, nur einen Schluss zu: mehr und mehr nähern wir uns einer echten Zweigeteiltheit der Menschheit. Und also frage ich mich, wird das letztlich wie von H.G. Wells prophezeit dann doch auch zu genetischer Inkompatibilität führen? Wenn zwei keinen Konsens finden können, dann tragen immer beide ihren Scheit zu dieser Situation bei. Wenn ich also eine Mehrheit der österreichischen Bevölkerung nicht verstehen kann (als Landflüchtling in Wien wohl auch nie verstanden habe), dann liegt das genau so viel an mir wie an den anderen. Was kann ich persönlich unternehmen um auf dem Weg des Dialogs meine Angst und die duale Angst der Hofer-Wähler aufzulösen?<br />
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Zunehmend sind politische Entscheidungen heute (siehe etwa Faymanns Zick-Zack zum Thema Flüchtlinge) hauptsächlich populistisch begründet. In diesem Klima des Nicht-Diskurses, der Symptombenennung wird mir das Atmen, das Leben immer schwerer. Der westlichen Medizin wird ja gerne vorgeworfen nur Symptome zu behandeln, die Ursachen aber (so sagen böse Zungen) aus geschäftlichen Gründen wohlweislich zu ignorieren oder gar zu verheimlichen. Populismus treibt das Prinzip noch etwas auf die Spitze. Anstatt Symptome wenigstens zu behandeln werden diese nur lautstark proklamiert. Der Erfolg gibt recht. Die Weltordnung zerbricht, Menschen flüchten (aus welchen Gründen auch immer), Kulturen treffen aufeinander, Kulturen geraten aneinander: Ausländer raus! und Kulturen geraten noch mehr aneinander, wunderbar, wunderschön, so viele Wähler die dem lautesten Gockel folgen.<br />
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In manchen Momenten bin ich richtiggehend paralysiert, lese mit Schrecken die neuesten Meldungen, folge Diskussionen und fürchte mich. In einer Welt, die dem Diskurs, dem gepflegten Gespräch, der objektiven Erörterung, dem offenen Zugang keinen Wert mehr zuspricht, in so einer Welt habe ich keinen Platz. Kreativität bedeutet für mich an allererster Stelle uneingeschränkte Offenheit gegenüber dem Neuen und dem Anderen. Dazu muss ich aber auch Zugang zu dem Neuen und dem Anderen haben, dazu muss ein gesellschaftlich entsprechendes Klima der Offenheit nicht nur toleriert sondern auch akzeptiert und vielleicht sogar honoriert werden. Letztlich bleiben zwei Fragen: Können wir einen Weg zum Diskurs finden, können wir ein Gesprächsformat finden in dem sich alle Menschen ernst- und wahrgenommen fühlen? Und wenn nicht, wohin sollen wir flüchten; wenn der Populismus wieder überhand nimmt und Freiheit von Kunst, Meinung und Wissenschaft wieder mit den Füßen getreten werden, welches Land, welche Stadt bleibt uns auf dieser Welt?<br />
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Meine Angst also ist es zu ertrinken im Meer der fehlgeleiteten Meinungen und Entscheidungen. Und wie auch die duale Angst der mit dem Populismus geköderten Fische ist meine Angst unbegründet. Wer sich wirklich von einem Einwanderer mit schlechten Deutschkenntnissen den Job wegnehmen lassen kann, der kann wohl selbst nicht recht qualifiziert sein. Wer sich wirklich von einer gesellschaftlichen Tendenz an der kreativen Entfaltung hindern lässt, der kann wohl selbst nicht sonderlich talentiert sein. Als Mensch bin ich unabhängig, bin ich frei in meinen Entscheidungen, in meinem Tun und Denken. Als Mensch darf ich es mir erlauben meine Talente zu entfalten, darf ich mein Leben so leben und lieben wie ich es für richtig halte. Als Menschen sind wir vor allem anderen dazu verpflichtet immer und immer weiter zu wachsen, offen gegenüber dem Neuen, neugierig auf das Andere. Als Menschen dürfen wir keine Angst vor der Zukunft haben. Als Menschen müssen wir den Moment leben, weder Zukunft noch Vergangenheit haben Bestand, können Bestand haben. Jetzt muss gelebt werden! Jetzt darf gelebt werden!Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4013278493199875349.post-6893253329618695162014-09-15T11:30:00.000+02:002015-01-22T12:01:13.618+01:00The choirs of Conveyor Belt <div style="text-align: center;">
<iframe frameborder="no" height="166" scrolling="no" src="https://w.soundcloud.com/player/?url=https%3A//api.soundcloud.com/tracks/170091004&color=ff5500&auto_play=false&hide_related=false&show_comments=true&show_user=true&show_reposts=false" width="100%"></iframe></div>
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Why, you ask? Because I was there. Because it was there. In the neverending realms of Conveyor Belt the choirs kept walking their rounds, kept repeating their songs, kept embracing the warmth of infinity. Once in a while you might stumble upon a surprising sound. Make sure to pause for moment, even if it's just for a second. Make sure to realize the fact that this very sound is there. This sound is there for you to hear. Reality is what you make of it. Make sure to realize the beauty of the moment. Make sure to listen to the marvellous songs sung by <a href="https://soundcloud.com/cstf/tick">the choirs of Conveyor Belt</a>.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4013278493199875349.post-75760263568116077962014-08-06T11:30:00.000+02:002015-01-22T12:04:14.968+01:00Von der Verdinglichung<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-cXmXRBqnzTY/U7eYwHHtiGI/AAAAAAAARp0/lFe_Qd-b_mM/s1600/20140703_084156-EFFECTS.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-cXmXRBqnzTY/U7eYwHHtiGI/AAAAAAAARp0/lFe_Qd-b_mM/s1600/20140703_084156-EFFECTS.jpg" height="320" width="240" /></a></div>
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Beobachtungen zum Thema Musik, Klang und Sound, Menschen, Dinge und Geräusche, freier Wille, Determinismus und dem Sinn des Ganzen. Der Ort: die wunderschöne Bahnhofshalle Liverpool Street in London. Die Zeit: ein heißer Wochentag im Juli, rush hour, zwischen 8 und 9 Uhr vormittags. <a href="https://www.jamendo.com/en/track/1142725/concert-squeak-at-liverpool-street">Die Klangkulisse</a>: Schritte, Durchsagen und eine musikalische Rolltreppe. Vorsicht: autoplay.<br />
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<iframe frameborder="0" id="widget" scrolling="no" src="//widgets.jamendo.com/v3/track/1142725?autoplay=1&layout=standard&manualWidth=400&width=400&theme=dark&highlight=0&tracklist=true&tracklist_n=3&embedCode=" style="height: 170px; width: 400px;" width="400"></iframe>
</div>
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Eigentlich wollte ich nur die Quelle dieses Kreischens lokalisieren und aufzeichnen. Als ich den Ursprung, die besagte Rolltreppe, gefunden hatte fand ich ebenso eine einladende Bank in optimaler Lausch-Position. Also nahm ich Platz. Und trank erstmal meinen Tee aus. Und lauschte der Rolltreppe. Was folgte war ein Erweckungserlebnis. Manchmal sind es dann auch die unscheinbaren Dinge denen wir neue Erkenntnisse verdanken.<br />
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Musik, was ist das eigentlich? Geschmackssache, würden manche vielleicht sagen. Eine kulturelle Errungenschaft, Emotion in Reinform würden andere vielleicht entgegnen. Mathematisches Konstrukt, klaren und beweisbar gültigen, konsistenten Regeln unterworfene Harmonien, Rhythmen, erprobte Tonfolgen. Warum bevorzugen wir manche Klänge gegenüber anderen? Warum singen, pfeifen oder summen wir, wenn wir glücklich sind? Wer bestimmt was wir im Radio oder im Supermarkt hören (müssen)? Wodurch unterscheidet sich Musik von Alltagsgeräuschen?<br />
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Wir suchen nach Stille oder beruhigenden Klängen um uns zu konzentrieren, verwenden uns wohlvertraute Musik um in andere Sphären zu entfliehen, und vertrauen die Kontrolle über unseren Körper diesem durchgehenden Beat im Club an. Musik ist immer auch Funktion, unmittelbarer noch als Geruch und viel schwerer auszublenden als Licht.<br />
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Was mir an diesem Tag bewusst geworden ist, das ist die unglaubliche Schönheit der alltäglichen Geräusche, die wunderbare Welt der künstlichen Klänge. Wenn wir genau hinhören dann werden die Soundblockaden, die wir uns gerne auf den Kopf schnallen, plötzlich überflüssig. Wenn wir genau hinhören, dann hören wir nicht die wegen eines Defekts rasselnde Zeitschaltuhr der Therme, sondern einen wunderbar variantenreichen und Sicherheit schaffenden Groove. Dann können wir die langsamen Walgesänge, die wunderschöne Larghissimo-Sonate, die Meditation der Rolltreppe wahrnehmen. Dann sind wir empfänglich für das Klangbild wiederholender Lautsprecherdurchsagen ebenso wie für Strassenerhaltungsarbeiten, Schritte und andere Geräusche. Wir müssen nur die Ohren offen und den Alltagsgeräuschen ihren Raum lassen.<br />
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Denn auch das ist Teil der modernen Welt: neue Geräusche, neue Musik und neue subtile Nuancen zwischen all dem Trubel. Eine Maschine mag in ihrer Grundidee vielleicht perfekt sein, ohne störende Nebengeräusche und detailliert berechenbar. In der Anwendung aber wird jede Maschine zu einem Zufallsautomaten, zu einem Wesen mit eigener Poesie. In der physikalischen Realität entwickelt jede noch so glatte Idee ein wunderschönes Eigenleben. Nimm das erstbeste Gerät in deiner Nähe, halte dein Ohr ganz nahe und versuche die Stimme, die innewohnende Musik wahrzunehmen!<br />
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Musik ist der Akt bei dem einem Klang Aufmerksamkeit geschenkt wird.<br />
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Was ist der <a href="http://www.neon.de/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/die-geschichte-vom-sinnlosen-leben/1120439">Sinn des Lebens</a> und dürfen wir einen solchen vorraussetzen? Manche Menschen sind ja manchmal vom <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Determinismus">Determinismus</a> überzeugt, von der Idee alles wäre berechenbar. Ob der Mensch als solcher über freien Willen verfügt sei dahin gestellt, wichtiger scheint mir allerdings die Beobachtung, dass uns diese philosophische Fragestellung überhaupt nicht zu interessieren braucht. Zwar sind <a href="http://www.americanscientist.org/issues/pub/quantum-randomness">Zufall</a>, <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Heisenbergsche_Unsch%C3%A4rferelation">Unschärfe</a> und die <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Gott_w%C3%BCrfelt_nicht">Würfelspiele Gottes</a> weithin anerkannte Prinzipien der modernen Physik, konkret genügt es aber eigentlich schon zu wissen, dass der Berechenbarkeit rein praktische Grenzen aufgelegt sind. Eine Simulation kann sich nicht selbst simulieren. Diesem Prinzip folgend dürfen wir auch unmittelbar der Rolltreppe und ihren Lautäußerungen Absicht und freien Willen (wie auch immer wir den definieren mögen) unterstellen. Denn durch welches Prinzip könnten wir da eine strikte Grenzlinie ziehen? Und diesem Prinzip folgend ist vor allem auch jeder Klang Musik, jeder Sound Emotion und alles was wir hören oder anderweitig wahrnehmen können von immanenter Schönheit und Einzigartigkeit durchdrungen.<br />
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Mich machen diese Klänge immer noch und auch immer wieder glücklich, empfänglich für all die kleinen Schönheiten die mir täglich über den Weg laufen. Es sollte allerdings auch ganz klar gesagt werden, dass das keine Musik für nebenbei ist, keine Musik für unterwegs. Diese Klänge wollen wahrgenommen werden in ihrer eigenen Schönheit und auch deswegen kann ich nur empfehlen andere Ablenkungen, andere Sinneswahrnehmungen nach Möglichkeit zu reduzieren. Meine ganz persönliche Empfehlung lautet: Einfach mal morgens, gleich nach dem Aufstehen zu <a href="https://www.jamendo.com/en/list/a137023/london-sounds">London Sounds </a>meditieren und dabei nichst sonst machen. Schließe die Augen und lausche den Gesängen dieser neuen Welt, lausche den unauffälligen Auffälligkeiten, heiße den Tag willkommen und freue dich auf die kleinen Dinge, die dir heute dann besonders auffallen werden.
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<div style="text-align: center;">
<iframe frameborder="0" id="widget" scrolling="no" src="//widgets.jamendo.com/v3/album/137023?autoplay=0&layout=standard&manualWidth=400&width=400&theme=dark&highlight=0&tracklist=true&tracklist_n=5&embedCode=" style="height: 340px; width: 400px;" width="400"></iframe></div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4013278493199875349.post-15242914282421137372014-05-13T14:57:00.000+02:002019-05-13T22:05:01.409+02:00Von der KompositionMusik. Musik, das ist vor allem anderen Emotion. Pure Emotion. Über das Gehör die direkte Schnittstelle ins Gehirn. Keine Umwege über Interpretation oder dergleichen. Musik gefällt oder eben nicht. Musik bewegt aber immer. Klang bewegt. Ohne Audiospur wird jeder Horrorfilm zur Lachnummer. Die Idee von der Komposition über Notation stammt aus alter Zeit, aus einer Zeit als Schrift die wichtigste Form der Konservierung war. Als Musiker, und im besonderen als performativer Musiker bin ich vor allem anderen an der puren Emotion, die mein Medium bietet, interessiert. Der Umweg über die Schrift kann meine Bedürfnisse nicht mehr erfüllen. In alter Zeit war es etwa auch üblich ein Gedicht, ein Erlebnis, eine Tragödie, ein Bild als Inspiration für eine Komposition zu verwenden. Heute endlich können wir das Gedicht, das Erlebnis, die Tragödie, das Bild direkt als Komposition verwenden. Ein kleiner Unterschied in der Formulierung. Als performativer Musiker, als Improvisateur ist es mir heute möglich die Emotionen die ein Kunstwerk in mir auslöst direkt in gelebte Musik zu übersetzen. Immer wieder taucht die Behauptung auf Mathematik hätte viel mit Musik zu tun. Erst spät konnte ich diese Behauptung selbst nachvollziehen. Schöne Beweise lösen tatsächlich Emotionen in mir aus, und Emotionen lassen sich direkt in Musik übersetzen. Musik, das ist das Universum. Komposition ist alles was ich erkennen kann.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4013278493199875349.post-53771835025791090792013-10-31T20:42:00.000+01:002013-12-04T20:47:02.670+01:00Toxteth SunshineDie Tage des Sturms. Der 31. Oktober allerdings war erstaunlich sonnig, magisch in gewisser Weise...
<iframe frameborder="no" height="166" scrolling="no" src="https://w.soundcloud.com/player/?url=https%3A//api.soundcloud.com/tracks/123238125&color=ff6600&auto_play=false&show_artwork=true" width="100%"></iframe>Unknownnoreply@blogger.com0Liverpool, Merseyside, UK53.398044470977183 -2.940559307409671453.39686097097718 -2.9430808074096713 53.399227970977186 -2.9380378074096716tag:blogger.com,1999:blog-4013278493199875349.post-60717021616567317572013-09-19T11:00:00.001+02:002013-09-19T11:00:37.743+02:00Freedom is what we make of it<p dir=ltr>There are two great ideas floating around. Both dealing with freedom. Personal, intellectual and artistic freedom. As a dear friend put it, these two ideas should be pushed, but be pushed together. So here is (1) related to the one idea, the need to free data and intellectual property, the need to enable adequate forms of commercial use for right holders. And (2) related to the other idea, the need <u>of</u> personal freedom, the need to let go of dumb work and realize a world where working finally means living. Participate! </p>
<p dir=ltr>1. <a href="http://www.startnext.de/c3s">http://www.startnext.de/c3s</a><br>
2. <a href="http://basicincome2013.eu">http://basicincome2013.eu</a></p>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4013278493199875349.post-73488735519810851482013-08-22T10:21:00.000+02:002013-08-22T10:21:32.497+02:00a haircut<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.youtube.com/embed/y0OK4jjl02c?feature=player_embedded' frameborder='0'></iframe></div>
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About half a year ago I cut my hair. The day before yesterday I finally decided to add 11 tracks of quarter tone trumpet and finish this video. There is some trick though... do not try this at home ;)Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4013278493199875349.post-34384261945757368822013-07-15T17:16:00.000+02:002013-07-15T17:17:20.686+02:00Trumpet LiboriusThe turn is on Liborius today. This is an improvisation focusing on the sound of this name, free and tranquilized, openly invigorating. I consider this track one of the most anticipating tracks from my <a href="http://www.jamendo.com/de/list/a84795/trumpet-reincarnations">2011 Trumpet Reincarnations</a> recording. I know that I kept that sound mostly hidden back then, but this certainly is part of how I think trumpet nowadays.<br />
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<iframe frameborder="no" height="166" scrolling="no" src="https://w.soundcloud.com/player/?url=http%3A%2F%2Fapi.soundcloud.com%2Ftracks%2F99350013" width="100%"></iframe>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4013278493199875349.post-7644348339657616602013-03-30T20:43:00.002+01:002014-01-20T17:06:23.638+01:00Der Griff zum StaubsaugerBei der kürzlichen Suche nach Demostücken ist auch der folgende Track wieder aufgetaucht. Im Frühling 2009 habe ich mir einen Staubsauger für 20 Euro gekauft. Und ich habe schon schlechtere Musikinstrumente für mehr Geld gekauft. Das passiert also, wenn man mich mit einem Staubsauger und geeigneter Aufnahmetechnik alleine lässt...
<iframe width="100%" height="166" scrolling="no" frameborder="no" src="https://w.soundcloud.com/player/?url=http%3A%2F%2Fapi.soundcloud.com%2Ftracks%2F85651835"></iframe>Unknownnoreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-4013278493199875349.post-26491431710197797382013-01-15T09:30:00.000+01:002013-01-15T09:30:01.893+01:00NeurocomputabilityRecently I have been doing a lot of thinking and reading and learning. Possibly unrelated to that I came up with the term <b>Neurocomputability</b>, and I happen to love this term and what I associate with it. This discovery might be due to <a href="http://www.cbs.com/shows/big_bang_theory/">The Big Bang Theory</a> and <a href="http://en.wikipedia.org/wiki/Neuroscience">Neuroscientist</a> <a href="http://www.mayimbialik.net/">Mayim Bialik</a> in the role of Neurobiologist <a href="http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_The_Big_Bang_Theory_characters#Amy_Farrah_Fowler">Amy Farrah Fowler</a>, but I rather believe it is due to investigating <a href="https://ist.ac.at/research/research-groups/">IST Austria</a> fields of research, including Neuroscience and Computer Science.<br />
<a name='more'></a><br />
I have been reflecting the last twelve years and it seems like all of a sudden I have some kind of a plan again. This inspiration might be due to doing Yoga on a daily basis again, but I rather believe it is due to finishing chapters.<br />
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I remember not being able to feel human. I thought of myself as a logical being, I believe I have heard something similar about Alan Turing on the radio. Early in my studies I discovered that I was missing something, logic does not cover intuition. Among other things in the years to come I learned to admire the beauty of failure. Improvising, the act of creating new music in real time, has taught me to respect intuition. A paradigm shift from logic to intuition.<br />
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I still believe in some concept of computability though, computability in a very broad sense. I believe that <b>Neurocomputability</b> is the science to become very popular in a not so distant future. The question is:<br />
<blockquote class="tr_bq">
Which brains can we calculate and how?</blockquote>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4013278493199875349.post-29448222519235861052013-01-02T23:24:00.001+01:002013-04-03T22:23:00.018+02:00My Diploma Thesis<h3>
Intertranslatability Results for</h3>
<h3>
Abstract Argumentation Semantics</h3>
<div class="tr_bq">
<br /></div>
<div class="tr_bq">
finished on December 21st</div>
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<a href="http://www.dbai.tuwien.ac.at/proj/argumentation/papers/spanring_thesis.pdf">http://www.dbai.tuwien.ac.at/proj/argumentation/papers/spanring_thesis.pdf</a><br />
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<h3>
Abstract:</h3>
<blockquote>
In this thesis we deal with finite structures which may be interpreted as (natural) language dialogues, respectively can be derived from such.</blockquote>
<blockquote class="tr_bq">
When reflecting an arbitrary dialogue one might work out arguments and conflicts. We call the resulting formal representation an argumentation framework. Depending on personal principles one might want sets of arguments to withhold certain acceptability conditions. We describe such principles with the term argumentation semantics. It is evident that neither representations nor principles remain indubitable.</blockquote>
<blockquote class="tr_bq">
Intertranslatability refers to the act of transforming argumentation frameworks with the purpose of equalizing acceptable sets of arguments for different semantics. We point out possibilities as well as impossibilities, introduce a concept of locality and flesh out the expressiveness of the most common abstract argumentation semantics.</blockquote>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4013278493199875349.post-32349702647197722192012-09-22T23:54:00.000+02:002012-09-22T23:54:40.413+02:00Idealog: Vents from my Mind<a href="http://idealog.christofspanring.com/" target="_blank">Idealog</a> is what I might call my private archive of ideas. Sometimes my mind feels like a giant waterfall, constantly producing ideas. At the moment I do not possess the resources (time and money) to realize all of them in a proper way, thus I decided to publish whatever is publishable for the mere purpose of protection. Be assured that <a href="http://idealog.christofspanring.com/">http://idealog.christofspanring.com</a> place is not the only place of storage, I make use of various ways of secure backup verfication. You may (by the way) not use any of my ideas in any way unless I gave permission. Similar ideas might be published by different people, however I can assure you that I do neither copy nor steal. This is why in some cases my ideas might represent common knowledge to insiders which however does not prevent me from claiming ownership. Enjoy perception!Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4013278493199875349.post-22761681501306180302012-05-23T15:13:00.001+02:002012-05-23T15:17:31.424+02:00Drei Fragen an die Verwertungsgesellschaft AKMWorum geht es in der Urheberrechtsdebatte? Aus meiner Sicht um nichts weniger als meine persönliche künstlerische Freiheit. Ich will<br />
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<li>die Freiheit, Musik die mich inspiriert nach meinen Vorstellungen zu verwenden,</li>
<li>die Möglichkeit, Tauschbörsen als Werbetool zu verwenden und</li>
<li>die Sicherheit, für meine Werke (auch mit Hilfe einer Verwertungsgesellschaft) bezahlt zu werden.</li>
</ol>
Und ich will eine legale, offizielle und ethisch vertretbare Lösung für diese drei Punkte. Im Folgenden führe ich die Probleme etwas genauer aus und schließe dann mit drei Forderungen an meine Verwertungsgesellschaft, die meine künstlerische Freiheit in vertretbarer Weise garantieren würden.<br />
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<a name='more'></a><b>Punkt (1)</b> ist derzeit nur sehr eingeschränkt legal, obwohl technisch kein Problem. Man kann argumentieren, dass manche Künstler eben diese beliebige Verwendung nicht wollen. Wenn das eine bewusste Entscheidung ist, dann sollte man diese natürlich akzeptieren. Allerdings ist Verwendung immer auch ein Zeichen der Ehrerbietung, das sollte man bei einer derartigen bewussten Entscheidung nicht vergessen.</div>
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<b>Punkt (2) und (3)</b> schließen sich derzeit aus, zumindest in Österreich. Natürlich gibt es einen kommerziellen und zu Recht verbotenen Handel z.B. mit illegal gepressten CDs. Aber auch von Privatleuten offline oder online geteilte Musik aus dem AKM-Katalog ist derzeit in jedem Fall ein Rechtsbruch. Offline ist der Teilungsvorgang unsichtbar und damit rechtliche Grauzone. Initiativen wie <a href="http://www.kunsthatrecht.at/" target="_blank">KunstHatRecht</a> oder die <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Anti-Counterfeiting_Trade_Agreement" target="_blank">ACTA</a>-Bemühungen streben eine verstärkte Kriminalisierung und Sichtbarmachung der Online-Teilungsvorgänge an.</div>
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Da ich Teilungsvorgänge als kostenlose Mundpropaganda auffasse und weil für mich prinzipiell der Computer die logische Erweiterung meiner kognitiven Kapazitäten darstellt, ein Kopier- oder Bearbeitungsverbot also einem Denkverbot gleichkommt, ist die Liberalisierung der Datenpolitik mein zentrales Anliegen.</div>
<blockquote class="tr_bq">
Würden wir zögern und abwägen, wenn wir die Möglichkeit hätten, jedem Menschen Trinkwasser, in höchster Qualität und ohne finanziellen oder sonstigen nennenswerten Aufwand zur Verfügung zu stellen?</blockquote>
<blockquote class="tr_bq">
Würden wir zögern und abwägen, wenn wir die Möglichkeit hätten, jedem Menschen Kultur, in höchster Qualität und ohne finanziellen oder sonstigen nennenswerten Aufwand zur Verfügung zu stellen? </blockquote>
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Eines haben mich das Leben schon gelehrt: Interaktion mit den bestehenden Strukturen ist schwerfällig, zeitgemäße Veränderung und Anpassung des Etablissements sind nicht zu erwarten. Nicht zuletzt deswegen, als schwaches Zeichen der Öffnung, schätze ich die <a href="http://www.kunsthatrecht.at/" target="_blank">KunstHatRecht</a>-Initiative. Als Künstler-Genossenschaften schätze ich auch die Verwertungsgesellschaften, aufgrund von Weltsicht-Differenzen ist mir aber derzeit ein Beitritt nicht möglich.</div>
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Nachfolgend nun meine drei Forderungen an die <a href="http://www.akm.co.at/" target="_blank">AKM</a>, aufsteigend sortiert nach potentieller Beeinflussung meiner Beitritts-Lust:</div>
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<h3>
<b>1. Mögliche Einschränkung der Verwertungsrechte auf den Offline-Bereich.</b></h3>
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Man kann freilich hoffen, dass alles besser wird und warten, bis die Vernunft siegt. Meine Differenzen beschränken sich in der Ursache großteils auf den digitalen Bereich. KunstHatRecht und ähnliche Aktionen will ich nicht finanziell unterstützen, eine optionale Offline-Klausel im Vertrag wäre ein Grund für mich meinen Standpunkt zu überdenken.</div>
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<h3>
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<h3>
<b>2. <a href="http://wiki.creativecommons.org/Collecting_Society_Projects" target="_blank">Kompatibilität</a> mit einer <a href="http://creativecommons.org/" target="_blank">Creative-Commons</a>-Lizenz, Wirkungsbereich zumindest national.</b></h3>
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<a href="http://wiki.creativecommons.org/Collecting_Society_Projects" target="_blank">Die Verwertungsgesellschaften</a> in den Niederlanden, der Dänemark, Schweden und Frankreich machen es schon vor und erlauben zumindest CC-NC-Lizenzen. Sie stellen es den Künstlern also (in Pilot-Projekten) frei, Filesharing für ausgewählte Werke zu erlauben. Zwar ist die internationale Gültigkeit nicht gegeben (laut Stellungnahme von Fr. Waldingbrett, AKM), aber schon national wäre diese Möglichkeit ein klares Statement.</div>
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<h3>
</h3>
<h3>
3. Veröffentlichung bei <a href="http://jamendo.com/">Jamendo.com</a>, Kompatibilität mit jeder <a href="http://creativecommons.org/" target="_blank">Creative-Commons</a>-Lizenz.</h3>
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<br /></div>
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Solange <a href="http://www.c-3-s.eu/" target="_blank">C3S</a> noch auf sich warten lässt, würde ich mit diesem Ultimum (und meiner sofortigen Kapitulation) nicht rechnen. Als Künstler gibt man sämtliche Verwertungsrechte ab, das war vielleicht einmal praktisch, besonders heutzutage ist das aber vor allem als Innovationsbremse zu interpretieren. Achtung: CC-lizenzierte Musik von AKM-Mitgliedern ist rechtliche Grauzone!</div>
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</div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4013278493199875349.post-1961347064669537712012-05-12T17:49:00.000+02:002012-05-13T19:24:08.396+02:00Was wäre, wenn wir das Urheberrecht so vollstrecken würden wie manche sich das vorstellen?Die Prämissen sind schnell umrissen. Das Recht auf geistiges Eigentum hat in der digitalen Welt einen schwierigen Stand. Zu einfach und zu schnell können Inhalte geteilt und kopiert werden, als dass eine Kontrolle auf Legalität noch möglich wäre. Prinzipiell besteht das Problem der erweiterten Privatkopie schon seit den ersten erschwinglichen Fotoapparaten und anderen Aufnahmegeräten. Aber erst jetzt besteht zwischen Kopie und Original kein wesentlicher Qualitätsunterschied mehr. Technisch gesehen ist es theoretisch möglich, unautorisierte Kopien vollständig zu unterbinden. Was wäre, wenn wir das Recht auf geistiges Eigentum mit allen Mitteln durchsetzen würden?<br />
<a name='more'></a><br />
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Der folgende Text mag manchen als drastisch oder sarkastisch erscheinen. Tatsächlich sind heutige Computer aber nur durch die Vorstellungskraft des Anwenders beschränkt und damit ähnlich dem menschlichen Geist für Aussenstehende unkontrollierbar. <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/1984_(Roman)" target="_blank">Die totale Überwachung</a> und die Abschaffung der persönlichen Meinung sind notwendige Konsequenzen einer strikten Umsetzung des Urheberrechtsschutzes.<br />
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<blockquote class="tr_bq">
<b>Ich kann das Dilemma auch eindrücklicher formulieren: Die meisten meiner Gedanken wären digitalisiert eine Urheberrechtsverletzung nach gängiger Rechtssprechung, der Computer ist die digitale Erweiterung meines analogen Gehirns.</b></blockquote>
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Mit den derzeit üblichen Computersystemen sind digitale Daten immer kopierbar, <a href="http://www.gamersglobal.de/report/kopierschutz-das-ewige-wettruesten" target="_blank">Kopierschutz immer nur eine Bremse</a>. Vor allem aber gibt es keine effektive Kontrolle über Daten, die lokal getauscht und bearbeitet werden. Der erste und wichtigste Schritt ist daher die Kriminalisierung von alternativen Computersystemen. Die Welt der kontrollierbaren Systeme dürfen wir uns als <a href="http://www.hardwareluxx.de/community/f213/mein-letztes-iphone-oder-der-ausbruch-aus-einer-restriktiven-welt-730709.html" target="_blank">iPhone</a>-ähnliches System vorstellen, mit einem gesetzlich geahndeten Verbot des Jailbreakings. Nur <a href="http://www.gamestar.de/software/microsoft-windows-8/news-artikel/windows_8,473,2567661.html" target="_blank">streng kontrollierte</a> Software darf installiert werden und Verstöße oder gar eigene Programme müssen mit abschreckenden Strafen belegt werden.</div>
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Im globalen Rahmen gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder alle Staaten (<a href="https://www.techdirt.com/articles/20120308/09284118036/why-chances-china-joining-acta-tpp-are-practically-zero.shtml" target="_blank">auch China</a> und andere Profiteure weniger starken Kopierschutzes) ziehen mit und erneuern sämtliche digitale Infrastruktur und belegen Abweichungen mit effektiven gesetzlichen Strafen. Oder wir schotten uns ab, Staaten, die mitmachen wollen trennen das Internet und machen die Grenzen dicht. Im zweiten Fall müssten wir das Internet allerdings ganz abschalten, zu groß ist die Gefahr der Übertragung illegaler Information über Funk oder verschlüsselte Kanäle. Die Grenzen dicht ist dabei auch wörtlich zu nehmen, <a href="http://www.interesting-people.org/archives/interesting-people/199505/msg00004.html" target="_blank">auf ein T-Shirt gedruckter Text</a> genügt schon als Gesetzeslücke. Eine Alternative wären allenfalls noch die nukleare Zerstörung nicht-partizipierender Staaten, das schließen wir aber vorerst aus humanitären Gründen aus.</div>
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Angenommen also wir haben das jetzt alles so umgesetzt. Dann gibt es Software und andere digitale Medien (Musik, Text, ...) nur noch in wenigen autorisierten Shops und zu festgelegten Preisen. Die Kontrolle wirkt in den Computersystemen selbst, Windows 2013 ist so restriktiv, dass nur offizielle Software und nur offizielle Musik darauf läuft. Alte CD-Spieler, Kopierer, Kameras und Handys sind staatlich verboten. Android ist tot. Ja, selbst Google ist tot, schließlich ist das Internet zentralisiert und nur legale Inhalte finden sich auf dem Index, da ist kein Bedarf mehr für eine automatische Suchmaschine.<br />
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Natürlich müssen die Gefängnisse erweitert werden, zu viele Hobbybastler sind unverbesserliche Visonäre, zu viele Zivilisten haben die Folgen der Wende nicht erfasst und lassen ihren Linux-Computer (<a href="http://en.wikipedia.org/wiki/Embedded_Linux" target="_blank">Handy, Router, DVD-Spieler oder sonstiges</a>) weiterhin arglos laufen. Vielleicht sollten wir aber doch gleich Verstöße mit der Todesstrafe belegen, Anhänger der Meinungsfreiheit sind so schwer vom Vorteil der Urheberrechtsvollstreckung zu überzeugen.<br />
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Natürlich sind sofort auch die künstlerischen Möglichkeiten stark eingeschränkt. Aufzeichnungen sind nur noch in staatlich überwachten und legitimierten Studios möglich, jede Referenz, jedes Zitat wird vermerkt und jede Ähnlichkeit ausgewertet. Spontan ist nicht mehr drinnen, Improvisation müssen wir verbieten, zu groß ist die Gefahr des unbewussten Raubkopierens. Tonaufnahmen, Filme und Bilder müssen über Monate oder Jahre im Vorhinein geplant, überprüft und genehmigt werden.<br />
<blockquote class="tr_bq">
<b>Innovation ist doch nur ein Code-Name für illegale Verwertung fremder geistiger Inhalte, in die Welt gesetzt von den Feinden angemessener Abgeltung.</b></blockquote>
Ein Problem wird auftauchen und mit Sicherheit zu physischem Krieg führen. Früher oder später findet sich ein Land, das die anderswo illegale Innovation, die anderswo verfolgten, kreativen Geister legalisiert und wirtschaftlich zu nutzen weiß. Früher oder später finden sich Gemeinschaften, die aus den Mühlen der Diplomatie ausbrechen. Diese müssen wir frühzeitig eliminieren, restlos eliminieren um ein Exempel zu statuieren, frühzeitig um ihrer potentiell fortschrittlicheren Technologie vorzugreifen.<br />
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Ich muss das noch einmal betonen: das alles ist keine Ironie, kein Sarkasmus und nicht übertrieben. Als freier Geist benötige ich nur zwei moderne Computer oder vergleichbare Geräte um jedwede Daten zu tauschen, um jedwede Daten zu verändern, um <a href="http://www.zeit.de/2012/20/Aufruf-Urheberrecht" target="_blank">die Horrorvision der "Urheber"</a> in die Realität umzusetzen.<br />
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Natürlich werden die sogenannten "Urheber" mir vorwerfen, dass sie das ja gar nicht so wollen, sondern einfach nur eine angemessene Entlohnung und den Respekt, den sie verdienen. Liebe Freunde, muss ich da sagen, wie wäre es mit Vertrauen? Vertrauen in die Anhänger eurer geistigen Errungenschaften. Vertrauen in die Werbewirkung der Tauschbörsen, die globale Erweiterung der persönlichen Empfehlung. Vertrauen in die soziale Ächtung bösartiger Kopierer, die nicht aus einer sozialen oder geographischen Not handeln. Vertrauen in die bereits gegebene rechtsstaatliche Verfolgung gewerblich-krimineller Verletzer des Urheberrechts. Vertrauen in die Gesellschaft und den allen Menschen innewohnenden Hang zur Gerechtigkeit. Wie wäre es ganz einfach mal mit Vertrauen? Wollt ihr euch wirklich mit <a href="http://www.teltarif.de/apple-itunes-kontrolle-verschaerft-sony-ebook-technologie/news/41484.html" target="_blank">Apple schon dem nächsten Kontrollmonster</a> unterwerfen?<br />
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Als Schlusswort noch ein kleines Gedankenspiel in die andere Richtung. Es hindert niemand irgendeinen "Urheber" daran, seine Rechte schon im Vorhinein wirksam zu schützen. Er darf seine Werke ganz einfach <u>nicht</u> veröffentlichen. Musik nur mehr in der Schallschutzkammer aufführen und Texte nur mehr vom Schreibtisch in den Ofen wandern lassen. Nur so lassen sich die Rechte elitärer Kammer-Urheber effektiv schützen.</div>
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</div>Unknownnoreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-4013278493199875349.post-53736318296142310622012-05-07T13:41:00.002+02:002012-05-07T13:42:28.558+02:00Ukulele & Voice: Schuberts Forelle<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.youtube.com/embed/27QB10GvRgY?feature=player_embedded' frameborder='0'></iframe></div>
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I started exercising the Ukulele again. My left fingercups hurt but I like this song.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4013278493199875349.post-8368580180830609172012-03-25T18:15:00.000+02:002012-03-29T19:29:52.913+02:00Urheberrechtsverletzung, die; -, -en<h3>
eine universelle Komposition von Christof Spanring</h3>
<div class="p2" style="text-align: right;">
(<a href="http://urheberrechtsverletzung.christofspanring.com/">http://urheberrechtsverletzung.christofspanring.com</a>)</div>
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<table border="1"><tbody>
<tr><td><h4>
Präambel:</h4>
Verwendung jedweder Art ist verboten und wird straf- und/oder zivilrechtlich verfolgt.</td></tr>
</tbody></table>
<div class="p1">
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Dieses Werk spielt mit dem Paradoxon des Urheberrechts. Es besteht aus zwei essentiellen Komponenten, der <u>Struktur</u> und der <u>Interpretation</u>. Die Besetzung ist beliebig, die Ausführung kann durch ein beliebiges Medium erfolgen. Die <u>Struktur</u> (das Metrum) ist im Vorhinein zu vereinbaren und regelt die zeitliche bzw. sonstwie räumliche Ausdehnung im Medium. Die <u>Interpretation</u> ist notwendigerweise eine nicht näher spezifizierte Urheberrechtsverletzung, kann als solche aber von jedem Mitglied der Besetzung beliebig und unabhängig gewählt werden.<br />
<br /></div>
<div class="p1">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://urheberrechtsverletzung.christofspanring.com/" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="297" src="http://3.bp.blogspot.com/-0m3mOUlzi_o/T3HSMgrnOTI/AAAAAAAADls/Jlf2lOFGqhA/s320/urheberrechtsverletzung.christofspanring.com.il.legal.jpg" width="320" /></a></div>
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Die Internet-Referenz <a href="http://urheberrechtsverletzung.christofspanring.com/">http://urheberrechtsverletzung.christofspanring.com</a> verweist auf die zeitlich nicht limitierte und als solche fortwährend wachsende und sich im Wandel befindliche Repräsentation der Komposition.</div>
<div class="p1">
</div>
<a name='more'></a><h3>
<br /></h3>
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Beispiele:</h3>
<div class="p2">
</div>
<ul>
<li>Laut Präambel ist das Lesen (die Interpretation) dieses Textes eine werkgetreue Umsetzung, wobei die Struktur in der Aufmachung des Textes besteht.</li>
<li>Jede Tätigkeit, die nicht vom Urheber dieser Zeilen ausgeht, ist eine werkgetreue (möglicherweise unbewusste) Umsetzung und damit offizielle Urheberrechtsverletzung.</li>
<li>Ein Konzert kann eine werkgetreue Umsetzung sein, wobei die Struktur durch den Dirigenten und die Notenblätter vorgegeben wird, zur Interpretation genügt es unter Umständen schon, wenn die Musik dem jeweiligen Komponisten mißfällt.</li>
<li>Die Kunst von Andy Warhol ist eine werkgetreue Umsetzung.</li>
<li>Ist das Video "Urheberrechtsverletzung" von und mit Christof Spanring eine werkgetreue Umsetzung? Die Struktur ist durch die sich periodisch wiederholende und digital bearbeitete Tonfolge einer wildgewordenen Gegensprechanlage gegeben. Die Interpretation basiert auf dem Werk 4 Minuten 33 von John Cage. Der Logik der Struktur folgend sollte auch das Video in einer schnittlosen Endlosschleife laufen</li>
</ul>
<div class="p1">
<h3>
<br /></h3>
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Weitere Gedanken:</h3>
</div>
<div class="p2">
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Was darf Kunst? Diese Komposition für sich selbst genommen verletzt kein Recht und kein Gesetz und müsste demnach legal sein. Das Paradoxon liegt in der werkgetreuen Umsetzung, die auf einer illegalen Tätigkeit beharrt. Wie wird man zum Gesetzesbrecher?</div>
<div class="p1">
<br /></div>
<div class="p2">
Angesichts der erhitzten Diskussion von ACTA-Gegnern / Internet-Aktivisten auf der einen Seite und den Vertretern der Verwerter / Urheber (z.b. Kunst hat Recht) auf der anderen Seite, sehe ich die dringende Notwendigkeit für einen entspannteren Zugang zur Materie. Meine Komposition auf die Spitze getrieben ist allgegenwärtig, notfalls wird ganz einfach mein persönliches Urheberrecht (möglicherweise unwissend) verletzt.</div>
<div class="p1">
<br /></div>
<div class="p2">
Das Prekariat ist nicht neu. Genau so wenig, wie der manchen Menschen innewohnende Drang Kunst zu schaffen, unterdrückt werden kann. Das Internet bietet neue Vertriebswege und noch wenig erforschte künstlerische Möglichkeiten und wird die Kunst nicht töten, aber mit Sicherheit weiterhin transformieren.</div>
<div class="p1">
<br /></div>
<div class="p2">
Aber auch: das Prekariat ist nicht neu. Die Kunst befindet sich im steten Wandel und, entgegen subjektiv stets pessimistischer Prognosen, können speziell die unabhängigen Kunstschaffenden zunehmend besser von ihrer Kunst leben. Die aktuelle Diskussion ist aber dennoch wichtig und dringend notwendig. Kunst steht kurz davor die wichtigste Antriebsfeder der geistigen Evolution zu werden und eine angemessene Entlohnung für die Vordenker der Zivilisation von Morgen ist längst überfällig.</div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4013278493199875349.post-37395989832342111312012-03-21T15:57:00.000+01:002012-04-25T13:17:03.136+02:00Trumpet Jesus<iframe width="100%" height="166" scrolling="no" frameborder="no" src="http://w.soundcloud.com/player/?url=http%3A%2F%2Fapi.soundcloud.com%2Ftracks%2F40416335&auto_play=false&show_artwork=true&color=ff7700"></iframe>
Last year I published 135 minutes of "trumpet reincarnations" on Jamendo. Originally I wanted the web to evaluate the quality of the tracks automatically, to be able to publish a decent and preevaluated subset.
Well, seems like play rates decrease indirectly proportional to numbering of tracks. That's why I am switching tactics now. Today I push track number 24, the track I personally probably like most.Unknownnoreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-4013278493199875349.post-70155598726676349922012-02-08T13:32:00.000+01:002012-03-30T01:10:33.692+02:00Warum ich gerade als Kreatives Schaffender dem Urheberrecht skeptisch gegenüber steheHeute nehme ich Referenz auf einen <a href="http://socialmediarecht.wordpress.com/2012/01/24/was-soll-eigentlich-dieses-urheberrecht-teil-1-mit-dabei-sopa-pipa-verhaftungen-nutzer-und-verletzte/#comment-839">Blogeintrag</a> von Rechtsanwältin Nina Diercks von socialmediarecht.wordpress.com. Dort führt sie recht sachlich und relativ objektiv die aktuelle Lage des Urheberrechts, mit Einbeziehungen verschiedener Meinungen auf. Unter anderem bringt sie aber auch die These, von der Knebelung durch das Urheberrecht in Verbindung mit einer Aufspaltung in Nutzer und Schaffende in Verbindung.<br />
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Ich zitiere:<br />
" ... wird aber heute von den Befürwortern des freien Internets immer wieder argumentiert, dass der kreative Schaffens- und damit ein Innovationsprozess durch den Urheberrechtsschutz unterbunden wird. ... Advocatus diaboli mäßig behaupte ich an dieser Stelle auch einfach mal, dass diese Argumentation vorwiegend von Nutzern und nicht von Urhebern, also den kreativ Schaffenden, erbracht wird…"
<br />
<a name='more'></a><br />
Gerade als Musiker und auch sonst wie Kreatives Schaffender muss ich an dieser Stelle energisch aufschreien und widersprechen. Für reine Nutzer gibt es reichlich Mittel und Wege um die begangenen eventuellen Urheberrechtsverletzungen zu umgehen oder zu verschleiern. Will man aber Neues oder Neueres schaffen, so will man ja auch publizieren. Ich brauche dazu jetzt gar nicht allzu weit auszuholen. Dass Thunderbolt für ein ganzes Jahr nur von Apple gebaut werden durfte ist z.b. eine Sauerei. Und noch eine merkwürdigere Erinnerung: Vor ein paar Jahren gab es tatsächlich Bestrebungen den Fortschrittsbalken zu patentieren. Und schließlich schwinge ich auch noch einmal die Pop-Art-Keule (<a href="http://www.zeit.de/2012/12/Urheberrechtsdebatte">siehe z.B. diesen Beitrag der Zeit</a>). Kein Künstler der Gegenwart könnte sich eine mit Andy Warhol vergleichbare Bildsprache leisten, zu einseitig ist die gängige Rechtssprechung.<br />
<br />
Was für Konzerne ein Innovationshindernis sein kann, kann aber für Künstler schon einem Berufsverbot gleichkommen. Man stelle sich nur einen Musiker vor, dessen aktueller Ohrwurm mehr oder weniger zufällige Ähnlichkeiten mit dem aktuellen Nr. 1 Hit hat. Weiß der Musiker nichts davon (das könnte bei mir leicht der Fall sein), dann wird er nach Veröffentlichung seiner neuesten Kreation womöglich in den Konkurs geklagt. Ist sich der Musiker der Ähnlichkeit bewusst und nimmt Kontakt zu den Rechteinhabern auf, dann kann es nur allzu leicht passieren, dass diese die "Bearbeitung" gar nicht erst gestatten.<br />
<br />
Gerade als kreativ Schaffender ist für mich der übergriffige Urheberrechtsschutz ein Innovationshindernis. Für Aussenstehende mögen Ideen, sei das jetzt auf Software oder Musik, Text oder Bild bezogen, tatsächlich innovativ erscheinen. Für Menschen, die sich tief in der Materie vergraben haben, sind scheinbare Errungenschaften aber oft nur trivial und unumgängliche Weiterentwicklungen, die mehr einem Zeitgeist, als einem Individuum zuzuschreiben sind. Wer dann letztlich zuerst veröffentlicht, bzw. die Idee vermarktet, das hat nichts mit Kreativität, sondern lediglich mit wirtschaftlicher Gewandtheit zu tun.<br />
<br />
Wo Zitate und ähnliche Konstrukte für alle Beteiligten offensichtlich sind, da empfinde ich eine den Umständen entsprechende Würdigung als angemessen. Wo aber die "Bearbeitung" mehr unbewusst als bewusst erfolgt, oder gerade im künstlerischen Umfeld z.b. eine Collage vor allem auf den aktuellen Zeitgeist Bezug nimmt, da empfinde ich das derzeit praktizierte Urheberrecht als zu stark und effektiv die wirtschaftlich Stärkeren fördernd.<br />
<br />
Ich oute mich hiermit als Künstler, der sich von den Scheuklappen der Verwertungsindustrie gefesselt und seiner Kreativität beraubt fühlt. Und das trifft auf so gut wie jeden echten Künstler zu, die meisten verspüren aber leider nur das taube Gefühl und können es nicht richtig einordnen.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4013278493199875349.post-25091770202549629592012-01-31T14:45:00.000+01:002012-02-06T18:07:38.381+01:00Zwei, drei, viele Herzen schlagen ach in meiner Brust<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
Es ist dem frühen Tod des Dichters vor deutlich mehr als neunzig Jahren zu verdanken, dass ich diese Überschrift heute rechtlich bedenkenlos verwenden kann. Wäre Goethe Zeitgenosse oder auch nur noch im Katalog der Verwertungsgesellschaften vertreten, es wäre mir heutzutage nur mit Glück gestattet, ihn in diesem Zusammenhang zu zitieren, die Abänderung bräuchte ich wohl gar nicht erst zu versuchen. Ironischerweise ist das damals nicht vorhandene Urheberrecht mit ein <a href="http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,709761,00.html" target="_blank">Grund</a> für seine ungeheure Schaffenskraft.<br />
<a name='more'></a><br />
Neue Ideen braucht das Land, frischen Wind braucht die Welt. Die vorherrschende konservierende Rechtsvorstellung dient dem Machterhalt, der Beibehaltung vorhandener Zustände, dem Abblocken von Veränderung und Bewegung. Es kann kein Geheimnis sein, dass Stillstand den Tod von Kultur und Zivilisation bedeutet. Nicht von ungefähr gilt China, wo der Kopierschutz nicht so streng genommen wird als <u>die</u> aufstrebende Supermacht.<br />
<br />
Zwei, drei, viele Herzen schlagen ach in meiner Brust. Neue Künstler braucht die Weltenseele. Ich träume von der absoluten, weil notwendigen Freiheit der Kunst. Ich träume von einer Generation von Kulturschaffenden, die ausreichend selbstbewußt und kreativ sind, um die Märchen der Verwertungsindustrie nicht mehr zu glauben und ihre Werke endlich frei, im besten Sinne des Wortes, zu leben. Ich träume von der Freiheit und nicht zuletzt angesichts der aktuellen weltweiten Bestrebungen habe ich Angst das Internet könnte sein Versprechen der Befreiung doch nicht halten.<br />
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Zwei, drei, viele Herzen schlagen ach in meiner Brust. Ich träume vom Kollektiv. Als Kind des Internetzeitalters habe ich beide Seiten der anarchistischen Freiheit kennen gelernt, die direkte Verfügbarkeit allen Wissens ebenso wie die damit einhergehende Datenschutzproblematik. Als Informatiker, Mathematiker, Logiker, Wissenschafter sind mir zwei Sachen heilig, der direkte und offene Zugang zu Methoden, Information und Erkenntnissen sowie deren Beweisführung bzw. Programmierung und die Wertschätzung der Urheber. Als Musiker fühle ich mich nach wie vor verunsichert, die zeitgemäßen Rollenbilder sind rar, der Umgang mit den neuen Medien ist auch für mich schwer.<br />
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Die Freiheit der Kultur steht auf wackeligen Füßen und es ist an der Zeit zu handeln. Urheberrecht, Markenrecht und Patentrecht sind übermächtige Kreativitätshemmnisse und bedrohen zunehmend die Möglichkeit neues zu schaffen. Die Verwertungsindustrie, Wirtschaftsimperien, <a href="http://www.avaaz.org/de/eu_save_the_internet_spread/" target="_blank">ACTA</a> und jetzt auch noch <a href="http://www.kunsthatrecht.at/" target="_blank">Kunst hat Recht</a> verstärken den Würgegriff zusehends. Wir brauchen eine Plattform für freie Kunst. Wir haben <a href="http://www.flickr.com/" target="_blank">Flickr</a>, <a href="http://www.twitter.com/" target="_blank">Twitter</a>, <a href="http://www.youtube.com/" target="_blank">Youtube</a>, <a href="http://www.vimeo.com/" target="_blank">Vimeo</a>, <a href="http://creativecommons.org/" target="_blank">Creative Commons</a>, das <a href="http://www.archive.org/index.php" target="_blank">Internet-Archiv</a>, <a href="http://www.jamendo.com/" target="_blank">Jamendo</a> und so weiter). Wir brauchen eine starke internationale Vereinigung von Künstlern aller Sparten und aller Richtungen für die Freiheit Kunst zu machen. Wir brauchen eine sozial gerechte dem Zeitgeist angepaßte internationale und universelle "Verwertungsgesellschaft". Wir müssen kämpfen für die Freiheit Goethe auch morgen noch frei paraphrasieren zu dürfen!<br />
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Siehe auch:<br />
<a href="http://derstandard.at/1326504067009/Leserkommentar-Kunst-und-Kaese" target="_blank">derStandard.at: Leserkommentar-Kunst-und-Kaese</a><br />
<a href="http://oe1.orf.at/artikel/296365" target="_blank">orf.at: Kunst hat Recht auf OE1</a> <br />
<a href="http://derstandard.at/1326503743951/Gegeninitiative-zu-Kunst-hat-Recht-Mehr-Rechte-gegen-die-Kunst" target="_blank">derStandard.at: Mehr-Rechte-gegen-die-Kunst</a><br />
<a href="http://www.opensourcejahrbuch.de/download/jb2006/chapter_06/osjb2006-06-01-moeller" target="_blank">Erik Möller über Creative Commons</a>, sehr empfehlenswert<br />
<a href="http://musik.klarmachen-zum-aendern.de/" target="_blank">Musik-Piraten</a><br />
</div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4013278493199875349.post-62233732934830945762012-01-27T16:03:00.002+01:002012-02-09T18:41:01.039+01:00Die Freiheit, die das Internet bietet ist wesentlich wichtiger, als Tantiemenkontrolle durch MonopolbetriebeDas Prekariat der Kunstschaffenden ist im Aufwind. Sinnbildlich gesprochen natürlich, prekäre Verhältnisse zu Lebzeiten nicht anerkannter Künstler / Musiker / Schrifsteller / Schauspieler und sind ein alter Hut. In die falsche Richtung geht meiner Meinung nach die Initiative <a href="http://www.kunsthatrecht.at/">Kunst hat Recht</a>, die vorgibt das Prekariat, also die mittellosen Kunstschaffenden zu vertreten.<br />
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Zuallererst verwehre ich mich dieser Pauschalisierung! Die Initiative "Kunst hat Recht" ist in erster Linie als eine Aktion des Zusammenschlusses der Verwertungsgesellschaften zu verstehen. Diese sind eine eigentlich gute Idee, die aber leider fehlgeschlagen ist. Sie behaupten die Kunstschaffenden zu vertreten, dem ist aber nicht so. Z.b. können sich Künstler mit geringem Einkommen eine Mitgliedschaft in der VBK karrieretechnisch nicht leisten, kein Galerist würde auf die Forderung nach einem Ausstellungshonorar für wenig bekannte Namen eingehen. Musiker, die unter einer creative commons Lizenz veröffentlichen wollen, verstoßen gegen die Satzung der AKM und austro mechana. Ein zeitgemäßes, auf die neuen Medien zugeschnittenes Werben und Handeln ist gemeinsam mit den Verwertungsgesellschaften nicht mehr möglich.<br />
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Die Initiative "Kunst hat Recht" kann sinnbildlich als alter Hund betrachtet werden, der auf seinem fetten Arsch sitzt, nach oben kläfft und nach unten beisst und dabei ist seine Existenzberechtigung zu verlieren. Tantiemen waren für das Prekariat noch nie Haupteinnahmequelle. Lange bevor der mit Tantiemen erwirtschaftete Betrag potentiell existenzbedrohende Ausmaße annehmen könnte, kann der Künstler von der direkten Interaktion mit seinem Publikum leben und damit theoretisch auf Tantiemen komplett verzichten. Lange bevor das Internet einen Künstler entdeckt und irgendjemand seine Kunst "illegal" verwendet, kann der Künstler von der direkten Interaktion mit seinem Publikum leben. Die Praxis der Filesharing-Bestrafung zeigt zudem, dass Vergehen gegenüber kleinen Künstler nicht geahndet werden, bei Gerichtssprüchen tragen immer große Namen das Verfahren. Das alles ist keine Fiktion, das ist Tatsache. Kunst macht man nicht, weil man es kann, weil man Talent hat, weil es so schön oder erfüllend ist. Kunst macht man, weil man eben nicht anders kann.<br />
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Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit! Während neue Medien theoretisch ein erhöhtes Maß an Freiheit bieten würden, und damit z.b. Wikileaks, den arabischen Frühling oder Gutenbergs Sturz ermöglichen oder unterstützen, führt diese Freiheit paradoxerweise zu einer Einschränkung der künstlerischen Freiheit. Das Urheberrecht ist überholt, da stimme ich der Initiative sogar zu. Tatsächlich sollte es aber nicht verstärkt, sondern stark eingedämmt oder sogar gestrichen werden. Als Musiker/Mathematiker empfinde ich korrektes Zitieren und Referenzieren wichtig, effektiv aber führt die gängige Praxis zu einer Einschränkung der künstlerischen Freiheit. Speziell als Musiker kann ich nicht jede Quelle der Inspiration um Erlaubnis fragen, effektiv ist das der Hauptgrund meiner Zuwendung zur freien Improvisation.<br />
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Gerhard Ruiss behauptet in der <a href="http://oe1.orf.at/artikel/296365">Diskussion auf Ö1</a> seit zwanzig Jahren im Internet aktiv zu sein und noch keinen Cent damit verdient zu haben. Wer seit zwanzig Jahren mit dem Internet arbeitet und damit noch keinen Cent verdient hat, dem sollte man eine derartige Vertretungsfunktion nicht anvertrauen. Denn das hieße, dass Gerhard Ruiss EMail nicht für geschäftliche Kontakte verwendet, er ist ausserdem online nirgends vertreten und so weiter und so fort. Die Freiheit, die das Internet bietet ist wesentlich wichtiger, als Tantiemenkontrolle durch Monopolbetriebe. Ich möchte an dieser Stelle auch noch darauf hinweisen, dass Künstler, die sich aus welchen Gründen (oft genug tatsächlich idealistischen oder existenzermöglichenden) auch immer gegen eine Mitgliedschaft in einer Verwertungsgesellschaft entscheiden, an einer Festplattenabgabe keinen Cent verdienen würden. Soziale Fonds und dergleichen sind eine kosmetische Maßnahme, Einnahmen der Verwertungsgesellschaften und damit Kunstpauschalen bringen effektiv nur denen mehr Geld, die es objektiv nicht bräuchten.<br />
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Siehe auch: derstandard.at: <a href="http://derstandard.at/1326503738484/Oesterreich-Kuenstler-fordern-zeitgemaesses-Urheberrecht">Künstler fordern zeitgemäßes Urheberrecht</a> und <a href="http://derstandard.at/1326503743951/Gegeninitiative-zu-Kunst-hat-Recht-Mehr-Rechte-gegen-die-Kunst">Gegeninitiative zu Kunst hat Recht - Mehr Rechte gegen die Kunst</a>.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4013278493199875349.post-67093347105267345192011-12-13T18:50:00.000+01:002013-01-15T23:04:11.264+01:00Atheism, Theism and AgnosticismBeing in conversation with anyone sooner or later the topic of spirituality pops up. Usually I think it is enough to state ones believes and maybe discuss interesting aspects or maybe just do the later. Some people however seem to believe to have conquered truth. In my personal environment these hard believers are surprisingly mostly atheists. Anyhow I have read and heard about theists of any kind, be it christians, muslims or jews, trying to crusade the world. Sometimes I am strongly wondering why these people take their believes so serious.<br />
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Of course theists would state that everybody should believe in their god to prevent burning in hell or similar, they justify their crusade with loving all humanity. Atheists on the other hand might believe that rationalism is the most important tool in the world and as such could prevent anything bad from happening, they justify their crusade as a crusade against inefficiency.<br />
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As of right now I actually think that anyone trying to impregnate his surroundings with his personal believes acts out of the same inner justification. Both, atheists and theists, actually want to show off their superiority, all they want is to be admired or part of something bigger than themselves. In some way of course also this text can be declared as such. In some way without actually being aware of it I might feel the need of patronizing the world.<br />
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The funny thing is that there will always be enough reason for crusade. Suppose all people actually believed in science only. I'm sure that soon enough they would be fighting over the proper use of spoons, efficiency vs. ergonomics or similar. Suppose all people actually believed in the same god. I'm sure that soon enough they would be fighting over the right time for prayer, the right way of wearing hats or similar. And as it is human nature these fights would and did turn bloody soon enough.<br />
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My personal advice to all these happy dudes out there is: stay calm. There is no need to convince anyone of your own believes. There will always be different kinds of weltanschauung. Neither theism nor atheism will ever be able to prove its point. Rationalism has revealed its limits with Gödel's Incompleteness Theorem in 1931. Theism will never be able to give a scientific foundation, otherwise the concept of faith would reduce to absurdity.<br />
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As there are incredibly many different people in the world, there are just as many different ideologies and only if someones ideology threatens your existence or your well-being I think it is necessary to talk things out...Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4013278493199875349.post-84428223231754242792011-12-02T09:11:00.000+01:002012-02-06T18:07:38.385+01:00Urheberrecht, freie Software und freie Medien: eine BetrachtungIn den vergangenen Tagen habe ich wieder ein wenig über das Urheberrecht nachgedacht. Zum Teil angeregt durch eine Diskussion mit einem guten Freund, zum Teil wegen eines Artikels auf <a href="http://www.golem.de/1111/88014.html" target="_blank">golem.de über Jan Delay</a>. Es ist nach wie vor meine persönliche Überzeugung dass Filesharing nicht kriminalisiert werden darf. Dennoch sehe ich im Vergleich zu freier Software einen wichtigen Unterschied bei freier Musik.<br />
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Man könnte <a href="http://stallman.org/" target="_blank">Richard Stallman</a> als Vater der Open-Source-Bewegung bezeichnen. Und viele Gedanken zur <a href="http://shop.fsf.org/product/free-software-free-society-2/" target="_blank">freien Software</a> treffen meiner Meinung nach auch auf <a href="http://creativecommons.org/" target="_blank">freie Musik</a> zu. Ich persönlich empfinde das Urheberrecht oft eher als Einschränkung meiner künstlerischen Freiheit. Da bei strenger Auslegung eine zeitlich direkte Aufbereitung aktueller Musik eigentlich nicht mehr möglich ist. Das ist vermutlich mit ein Grund, warum ich improvisierte Musik bevorzuge, diesen Moment der Kreation kann mir niemand streitig machen.<br />
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Der gravierende Unterschied, von dem ich sprach, liegt aber in der wirtschaftlichen Verwertbarkeit. Ein guter Programmierer hat immer Aussichten auf einen guten Job. Ein Musiker muss um finanziell gut über die Runden zu kommen vor allem sozial gut vernetzt sein, das hat dann mit Talent oft genug wenig zu tun. Hinzu kommt, was Filesharing betrifft, dass Software immer nur mit bestimmter Hardware kompatibel ist, Audio-Dateien laufen auf der allermeisten Hardware. Bei Software liegt die Einschränkung in der engen Verknüpfung mit den Komponenten, bei Musik kann die Einschränkung durch einmaliges Abspielen und gleichzeitiges Aufnehmen sofort umgangen werden.<br />
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Nichtsdestotrotz sind diese Gedanken wiederum mit ein Grund warum ich finde dass Musik einen Mehrwert durch die Art der Aufbereitung haben muss. Ein 128kbps-mp3-Album darf nicht das selbe kosten wie eine 12-Zoll-Schallplatte.<br />
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In meinem persönlichen Weltbild ist der Computer, die Festplatte, das Internet eine Erweiterung meines geistigen Fassungsvermögens. Ich denke dabei an eine Unterteilung der Art Kurzzeitgedächtnis, Langzeitgedächtnis und elektronisches Gedächtnis. Allerdings ist der entscheidende Faktor dabei die Menge und nicht die Zeit. Man kann niemandem einen Vorwurf daraus stricken mediale Inhalte zu konsumieren und zu memorieren, warum das mit dem elektronischen Gedächtnis ein anderer Sachverhalt sein soll ist mir schleierhaft.<br />
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Zu hoffen bliebe, dass sich in der Musik und den anderen Künsten irgendwann doch noch eine ernstzunehmende freie Szene etabliert...Unknownnoreply@blogger.com0Wien, Österreich48.2081743 16.373818948.0388658 16.0579619 48.3774828 16.6896759